vorlesungen / meisterklassen
„Gefeiert, Umschwärmt und Vertrieben“
Kabarett im Berlin der „goldenen 20ger“

Jüdische Komponisten und Künstler

Veranschaulicht insbesondere durch Lieder von Werner Richard Heymann (1896-1961) und Mischa Spolianky (1898 – 1985).
Ein Konzept von und mit Alexandra Yaron

Im November 2002 erhielt ich ein Stipendium vom Jewish Music Institute in London, welches mir die Forschung im Bereich des Kabaretts ermöglichte. Ich habe zahlreiche Interviews mit Angehörigen verstorbener Komponisten und Künstler geführt und mir sind wunderbare Dokumente wie Photos, Notencovers, hand geschriebene Briefe, Schallplattenaufnahmen und Radiointerviews zugänglich gemacht worden.

Der folgende Vortrag dauert 70 Minuten und ist mit zahlreichen Dias und musikalischen Beispielen illustriert.


Werner Richard Heymann und Mischa Spoliansy gehörten zusammen mit Friedrich Holländer zu dem ausgesuchten Kern der Kabarettkomponisten (und zum Teil auch Texter) der Kabarettszene in Deutschland von 1920. Heutzutage ist uns der Name von Friedrich Holländer noch geläufig, doch bei Heymann und Spoliansky trifft man leider meistens nur noch auf die Frage: wer waren sie? Ihre Melodien sind uns noch gut bekannt, doch ihre Namen fast vergessen. Sie arbeiteten mit so profilierten Autoren wie Bertold Brecht, Robert Gilbert, Klabund, Walter Mehring, Marcellus Schiffer und Kurt Tucholsky zusammen. Sie schrieben Lieder die Künstler zu Ruhm verhalfen wie Hans Albers, den Comedian Harmoninsts, Marlene Dietrich, Willy Fritsch, Lilian Harvey, Trude Hesterberg, Hildegard Knef, Kate Kühl, Heinz Rühmann und andere. Ihre Karriere in Deutschland wurde jäh abgebrochen. Als Juden mussten sie aus Deutschland fliehen.

Beide Künstler hatten viele reichhaltige musikalische Facetten die von E-Musik bis hin zu U-Musik reichten. Bekannt geworden schließlich sind sie durch das Genre des Kabaretts in Deutschland und später dann durch ihre wunderbaren Filmmusiken auch im Ausland. Die Lieder, die für dieses Projekt ausgesucht worden sind, dienen dazu die vokalen Werke der Komponisten in all ihrer Brandbreite zu repräsentieren. Ihre Vielseitigkeit war erstaunlich und ihr Handwerk, das beide von der Pieke auf gelernt hatten, meisterten sie bis hin zur Perfektion. Melodien wie „Ein Freund ein guter Freund“ (Heymann), „Liebling mein Herz lässt Dich grüßen“ (Heymann), „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder“ (Heymann), „Heute Nacht oder nie“ (Spoliansky), dieses Lied wurde auch unter den Titel „Tell me tonight“ in England oder „The hour of parting“ in Amerika, dort von Benny Goodman aufgenommen, bekannt, „Alles Schwindel“ (Spoliansky) und „Auf Wiedersehen“, komponiert in 1930. Letzteres haben die Comedian Harmonist stets als Abschlusslied in ihren Konzerten gesungen. Leider wurde es nie auf Schallplatte aufgenommen.


MEISTERKLASSEN: KABARETT

Es gibt nur wenige Künstler die Kabarettmeisterklassen geben. Alexandra ist eine der Künstler die sich auf diesem Gebiet spezialisiert haben und dieses auch unterrichtet. Sie hat ihre „One –woman-show“ in verschiedenen Theatern und Festspielen in Europa und Amerika aufgeführt. Sie spricht fließend deutsch, englisch, französisch, hebräisch und Yiddish. Alexandra lebt zur Zeit in Paris.

Richard Bryan, von der Kabarett-Gruppe Cantabiles, schreibt: “Wenn Ihre Vorstellung von einer Meisterklasse darin besteht einer großen Diva zu begegnen die sich über die inadäquate Gesangstechnik ihrer Schüler lustig macht, dann besuchen Sie Alexandra Yaron’s Meisterklasse und lassen Sie sich angenehm überraschen. Ruhig, höflich, mit viel Esprit und Einfühlungsvermögen geht sie auf den Studenten ein. Mit viel Aufmerksamkeit zum Detail und einer klaren Vision der Gesamtdarstellung, ist Alexandra vielsprachig und ist in vielen verschiedenen musikalischen und darstellerischen Bereichen zu Hause. Eine Meisterin auf ihrem Gebiet, und zudem noch „classy“!

Naomi Hyamson, mezzo-Soprano (Spezialistin auf dem Gebiet “theatre-song” aus der Weimarer Republik, mit dem Schwerpunkt der Lieder von Kurt Weill), schreibt:
„Alexandra Yarons hat ein tiefes Verständnis der Kabarett- und Theaterlieder der Weimarer Republik – auch ihre Expertise in der Darstellung dieses Repertoires ist beeindruckend. Ihre Meisterklassen bieten dem Studenten die Möglichkeit, im Detail zu arbeiten; eine Begebenheit die heutzutage nicht oft zu finden ist.

Ihr Wissen dieses Genres, dieser Ästhetik – gekoppelt mit einem fundierten Wissen der Gesangstechnik, Bühnenkunst und der Subtilität der (deutschen) Sprache – all diese Eigenschaften machten mir die Meisterklasse, die ich von Alexandra in London im November 2003 besucht habe, ein unvergessliches und lehrreiches Erlebnis, welches ich in meiner beruflichen Karriere direkt verwerten kann.

Ihr Ausgangspunkt ist die Musik und der Text wie sie vom Komponisten und Autor verfasst worden sind – ihre Absichten. Diese kombiniert sie mit dem individuellem Können des jeweiligen Studenten mit dem sie gerade arbeitet.

Während Alexandra zu Recht hohe Ansprüche stellt, sorgen ihre Freundlichkeit und Verständnis dafür das sich der Student wohl fühlt.

Für all diese Gründe empfehle ich Alexandras Meisterklasse auf diesem Gebiet.“

Alexandra gibt auch MEISTERKLASSEN MIT YIDDISCHEN LIEDERN. Sie leitet einen Chor in Paris und wird im Winter 2004 in Genf eine Woche lang einen Kurs mit Yiddischen Liedern geben. Anfang 2005 wird sie diesen Kurs an der Universität in Venedig erteilen. Für weitere Informationen bitte schreiben sie an Alexandra direkt.